Geschichte der Evangelischen Pfarrgemeinde Deutsch Jahrndorf
aufgezeichnet von Mag. Roman Kriszt, Deutsch Jahrndorf
Evangelisches Leben in Deutsch Jahrndorf ist bereits im 17. Jahrhundert nachweisbar; in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts und dann wieder von 1647 bis 1671 wurde die örtliche katholische Pfarrkirche von den Evangelischen genutzt (1659 war die Zahl der katholischen Ortsbewohner auf rund 50 gesunken); wie später im 18. und 19. Jahrhundert wurde Deutsch Jahrndorf vom evangelischen Pfarrer von Ragendorf mitbetreut. 1671 wurde die Kirche den Evangelischen von Seite des Grundherrn Graf Stefan Zichy weggenommen und dem Ragendorfer Pfarrer verboten, nach Deutsch Jahrndorf zu kommen. Durften Gottesdienste zunächst noch in einem Privathaus gefeiert werden, wurde das bis 1673 ebenfalls untersagt. Auch flehentliche Bittbriefe der Deutsch Jahrndorfer Evangelischen änderten daran nichts. Dennoch ist 1696 die Bevölkerung von Deutsch Jahrndorf bis auf 5 Personen evangelisch; erst im Laufe des 18. Jahrhunderts pendelte sich der bis in die heutige Zeit bestehende Stand zwischen den beiden Konfessionen ein. Von 1673 bis 1781 war das offene evangelische Leben in Deutsch Jahrndorf erloschen; es bestand nur die Möglichkeit, unter großen Mühen (es existierte noch keine Brücke über die Donau) zu den Gottesdiensten nach Pressburg zu reisen. In einem Bericht aus dem Jahr 1780 klagt der katholische Pfarrer von Deutsch Jahrndorf darüber, dass sich die Evangelischen im Ort heimlich treffen würden und Sammlungen für den evangelischen Pfarrer in Pressburg durchführen würden.
Schon bald nach Herausgabe des Toleranzpatents 1781 wurden in Deutsch Jahrndorf Anstrengungen zur Errichtung eines Bethauses und Anstellung eines evangelischen Lehrers unternommen. Zu dieser Zeit lebten 77 Familien mit zusammen 401 Evangelischen im Dorf.
Anfang 1782 vereinbarten Ragendorf und Deutsch Jahrndorf, zusammen mit Karlburg einen Antrag auf Errichtung der Muttergemeinde Ragendorf (wo der Pfarrer wohnen sollte) mit den beiden Filialgemeinden Deutsch Jahrndorf und Karlburg zu stellen. Als Hauptakteure in Deutsch Jahrndorf können Georg Kaiblinger (Ortsrichter, sein Grab ist noch im Friedhof erhalten) und Matthias Fanzler bezeichnet werden. Es dauerte über ein Jahr, bis seitens der Behörden Maßnahmen gesetzt wurden; 1783 wurden in den jeweiligen Orten Untersuchungen abgehalten, bei denen erhoben wurden, ob die evangelischen Bewohner die erforderlichen finanziellen Leistungen zum Unterhalt des Pfarrers, des Lehrers und des Kirchengebäudes erbringen konnten, ohne ihre staatlichen Zahlungen zu vernachlässigen. Am 17. Mai 1783 wurde der erste Pfarrer, Johann Lorenz Pillich ordiniert – nach 111 Jahren konnte evangelisches Leben auf dem Heideboden von neuem beginnen. 1784 wurde das Ragendorfer Bethaus errichtet (Einweihung 12. September 1784), „die meisten unserer Leute lösten sich dort auch Kirchenstühle“, so ein zeitgenössischer Bericht aus Deutsch Jahrndorf.
1785 erhielt die Gemeinde die Erlaubnis, einen Schullehrer anzustellen – mit dem Eintreffen von Georg Saal in der Gemeinde am 10. Februar 1786 konnte der evangelische Schulunterricht beginnen. In der Folge erhielt Nickelsdorf die Genehmigung, ein Bethaus zu errichten (erste Predigt 3. Adventsonntag 1786), Deutsch Jahrndorf erwirkte diese Erlaubnis 1787 – der erste evangelische Gottesdienst in Deutsch Jahrndorf wurde am 14. Mai 1787 gehalten.
Nun fehlte noch das passende Gebäude für ein Bethaus: Hier kam den Evangelischen ein Zufall zu Hilfe. Die Deutsch Jahrndorfer Poststation wurde nach Kittsee verlegt und die Gemeinde wurde mit der Postmeisterin über den Ankauf des Posthauses handelseins (5. August 1787), im Sommer und Herbst dieses Jahres wurde das Gebäude umgebaut (es war so groß, dass auch die Schulstube und die Wohnung des Lehrers darin untergebracht war), und am 18. November 1787 konnte Pfarrer Pillich die Einweihungspredigt halten.
Für die folgenden 90 Jahre war Deutsch Jahrndorf Filialgemeinde von Ragendorf; die Verteilung der Gottesdienste durch den Pfarrer war folgendermaßen geregelt:
Ragendorf | Deutsch Jahrndorf | Karlburg |
35 Sonn- und Feiertage pro Jahr (ab 1850 34, da Abtretung eines Feiertages an Karlburg) |
Jeder 3. Sonntag (17 Sonntage pro Jahr) 2. Weihnachtsfeiertag 2. Ostertag Peter und Paul |
Palmsonntag Letzter Sonntag im Oktober Fronleichnam Maria Geburt Maria Himmelfahrt (ab 1850) |
Die übrigen Gottesdienste sowie die Betstunden wurden vom Schullehrer abgehalten. Die Zahl der Gemeindemitglieder nahm bis 1822 auf 412 Seelen zu, 1843 auf 360 Seelen ab (1831 hatte die Cholera über 100 Todesopfer in Deutsch Jahrndorf gefordert) und begann erst wieder ab den 1870er Jahren zu steigen.
Der schlechte Bauzustand des Bethauses machte immer wieder kostspielige Reparaturarbeiten notwendig, was ab den 1820er Jahren den Wunsch nach Neubau einer Kirche laut werden ließ. Es wurden die ersten Rückstände dafür angelegt, der teilweise Einsturz des Bethauses am 1. Juni 1837 zwang dann zum Handeln: 1837/1838 wurde unter erheblichen finanziellen und Arbeitsleistungen der Gemeindemitglieder die heutige Kirche errichtet, und am letzten Augustsonntag 1838 eingeweiht (man wählte bewusst den katholischen Kirchweihtag, „damit dieser Tag ein für diese kleine Ortschaft gemeinschaftlicher Freudentag in Zukunft werden möchte“). 1840 wurde ein neues Schulhaus errichtet, 1874 eine große Glocke angeschafft.
Mit diesen äußeren Zeichen wuchs auch das Selbstbewusstsein der Gemeinde. Zwar war das Verhältnis zwischen Mutter- und Tochtergemeinde im Großen und Ganzen reibungslos, wuchs doch immer mehr der Wunsch, einen eigenen Pfarrer im Ort zu haben. Bereits im Vorfeld der Pfarrerwahl 1849 brachten die Deutsch Jahrndorfer Delegierten den Wunsch zum Ausdruck, mehr Gottesdienste durch den Pfarrer als bisher zugestanden zu bekommen, ansonsten müsste man sich von Ragendorf lösen. In diesem Jahr konnte der Streit noch gütlich beigelegt werden, aber nach dem Ableben des damals gewählten Pfarrers David Freytag im Herbst 1876 war in Deutsch Jahrndorf der Entschluss gereift, sich von Ragendorf zu lösen und selbständige Pfarrgemeinde (mit Karlburg als Filialgemeinde) zu werden. Die höheren kirchlichen Ebenen prüften daraufhin eingehend, ob Deutsch Jahrndorf aus wirtschaftlicher Hinsicht für die Selbständigkeit leistungsfähig sei, kamen zu dem Schluss, dass dies zutreffe und gaben somit das Einverständnis. Mit dem Sohn des Deutsch Jahrndorfer Lehrer Johann Ebner, Gustav Ebner, stand auch ein Kandidat für das Amt des Pfarrers zur Verfügung, sodass Superintendent Ludwig Geduly Ende 1876 die Errichtung der selbständigen Gemeinde Deutsch Jahrndorf genehmigte. Sein damals der Gemeinde mitgegebener Wunsch lautete: , „Und so mögen denn die beiden, die Muttergemeinde Deutsch Jahrndorf und die Tochtergemeinde Karlburg, auch in ihrer neuen Form sich als Gemeinde darstellen, die herrlich seien, die nicht haben einen Flecken oder Runzel, und als solche das Reich Gottes unter sich bauen. Der Herr aber, der angefangen hat in ihnen das ganze Werk, der möge sie in derselben vollbereiten, stärken, kräftigen, zu seines Namens Ehre, wie zu aller ihrer jetzigen und zukünftigen Mitglieder Seelen Seligkeit!“
Im Folgenden sollen wichtige Ereignisse aus der Geschichte der Pfarrgemeinde in chronologischer Form dargestellt werden.
Pfarrer Gustav Ebner (1877-1890)
Anfang 1877
Der einstimmig zum ersten Pfarrer gewählte Gustav Ebner zieht mit seiner Familie nach Deutsch Jahrndorf
22. Jänner 1877
Vertrag zwischen der politischen Gemeinde Deutsch Jahrndorf mit der evangelischen und der katholischen Pfarrgemeinde, in dem die Leistungen der politischen Gemeinde an die Kirchengemeinden festgelegt werden.
Dieser Vertrag wird bis 1938 erfüllt; unter anderem stellt die Gemeinde den Wein für das Heilige Abendmahl zur Verfügung, die beiden Ortspfarrer erhalten am Tag der Kirchweihe auch ein besonderes „Bartholomäustaggeld“
18. März 1877
Erste Konventsitzung unter Pfarrer Ebner
Von 1. Oktober bis Ostern werden Morgenbetstunden täglich, von Ostern bis 1. Oktober zweimal wöchentlich abgehalten.
1878
Zahl der Gemeindemitglieder: 403 in Deutsch Jahrndorf, 386 in Karlburg, 13 in Kittsee, 12 in Pama
1879
Der Zurndorfer Maurermeister Lorenz Schusterreiter wird mit dem Bau des Pfarrhauses um einen Preis von 570 Gulden beauftragt. Die Gesamtkosten dürften wesentlich mehr gewesen sein, da die Gemeinde noch 1885 eine Restschuld von 1500 Gulden abzutragen hat.
1880
Zur Tilgung der Pfarrhausbauschuld führt die Gemeinde bei ihren Mitgliedern eine Fruchtsammlung durch, die 400 Gulden erbringt (weitere Sammlungen 1881 – 700 Gulden und 1886 – 500 Gulden)
1885
Die Kirchengemeinde kauft um 4.800 Gulden eine Bauernwirtschaft (37 Joch Grund) von einer Deutsch Jahrndorfer Familie, die in die Vereinigten Staaten auswandert. Diese landwirtschaftlichen Flächen sind bis in die Gegenwart im Besitz der Pfarrgemeinde. Die finanzielle Lage der Gemeinde ist durch diesen Kauf für die nächsten 30 Jahre sehr schwierig, die Schulden werden erst während des Ersten Weltkrieges komplett abgetragen.
1886
Tod von Lehrer Johann Ebner (im Amt seit 1838)
1887
Johann Pahr wird zum Lehrer an der evangelischen Schule gewählt.
Pfarrer Karl Wenk (1890-1901)
1890
Zahl der Gemeindemitglieder: 407 in Deutsch Jahrndorf
3. August 1890
Pfarrerwahl
24. August 1890
Amtseinführung von Pfarrer Karl Wenk
24. Oktober 1890
Die Auslagen, die durch Pfarrerwahl, Installation und Herrichten des Pfarrhauses entstanden sind, können, da die Kirchenkasse „völlig erschöpft ist“, nicht daraus gedeckt werden, deswegen wird dem Pfarrer das Recht eingeräumt, die alten Schulden, wenn nötig mit Hilfe der politischen Behörde, einzutreiben.
28. Februar 1897
Erste öffentliche Verlosung der Kirchenäcker. Die Gemeinde hatte in den 1890er Jahren mit großen finanziellen Schwierigkeiten und einer drückenden Schuldenlast zu kämpfen (der Bau des Pfarrhauses 1877 und der Ankauf einer Bauernwirtschaft 1885 hatten die finanziellen Mittel auf das äußerste erschöpft). Dazu kamen in den 1890er Jahren Probleme mit den Pächtern der Kirchenäcker, sodass Pfarrer Wenk auf eine zwangsweise Verpachtung drängte, die 1897 durchgeführt wurde.
1900
Zahl der Gemeindemitglieder: 420 in Deutsch Jahrndorf, 365 in Karlburg
April 1901
Wahl von Pfarrer Wenk zum Pfarrer von Straßsommerein
Pfarrer Johann Zimmermann (1901-1914)
5. Mai 1901
Pfarrerwahl
9. Juni 1901
Amtseinführung des neuen Pfarrers Johann Zimmermann
3. November 1901
Umwandlung der Wiederholungsschule in eine „Landwirtschaftliche Wiederholungsschule“
27. Juli 1902
Beschluss, das neue Pressburger Gesangbuch einzuführen
8. März 1903
Wahl von Johann Gmahl zum neuen Mesner anstelle des verstorbenen Ludwig Hollndonner
19. Juni 1904
Beschluss, dass zu Peter und Paul (29. Juni) stets das Abendmahl gefeiert werden soll.
25. März 1906
Gründung eines Armenfonds
1. März 1908
Nach Rücktritt der Kirchenväter Michael Hautzinger und Johann Meixner erklärt sich niemand bereit, das Amt des Kirchenvaters zu übernehmen.
28. Februar 1909
Gründung eines Lutherfonds
20. Februar 1910
„In Anbetracht dessen, dass uns ohnehin jedes Jahr so viele gedruckte Bittgesuche von armen evangelischen Gemeinden zugeschickt werden und weil das Sammeln für Kirchen- und Schulzwecke durch im Lande herumreisende Männer höchst kostspielig ist und öfters auch von Schwindlern missbraucht wird, beschließt der Konvent, in Zukunft keinem Fremden mehr die Erlaubnis zu einer Haussammlung in unserer Gemeinde zu gewähren, beziehungsweise den hierhergeschickten Sammlern keinen Führer mehr beizugeben, sondern einem jeden 45 Kronen aus der Kirchenkassa darzureichen.“
20. August 1910
Festgottesdienst anlässlich des 80. Geburtstages von König Franz Josef I.
Juni/Juli 1911
Vergrößerung des Schulzimmers
3.-29. Juli 1911
Erster Urlaub von Pfarrer Zimmermann
12. November 1911
„Nachdem Herr Lehrer Pahr sich beschwert, dass er im vergrößerten Schulzimmer mit den bisherigen 5 Klaftern Holz nicht auskommen könne, da die Schulkinder beim Heizen mit dem Material sehr verschwenderisch umgehen, wird die Anstellung eines Schulweibes beschlossen.“
1912
Zahl der Gemeindemitglieder: 421 in Deutsch Jahrndorf, 367 in Karlburg, 10 in Kroatisch-Jahrndorf, 15 in Kittsee, 6 in Pama, 20 in Edelstal
19. Oktober 1913
Gedächtnisgottesdienst anlässlich der 100. Wiederkehr der Völkerschlacht von Leipzig (Sieg über Napoleon)
8. März 1914
„Pfarrer Zimmermann fühlt sich gedrungen, der lieben Deutsch-Jarndorfer Kirchengemeinde im Ganzen und jedem einzelnen Gemeindeglied seinen innigsten Dank auszusprechen für die herzliche Teilnahme die man ihm bewiesen hat bei dem schmerzlichen Verlust seiner teuren Gattin und Mutter seiner unmündigen Kinderschar; er dankt insbesondere für die schöne Kranzspende der löblichen Kirchengemeinde, der lieben Jugend und der Schulkinder, endlich für die vielen Wagen, die am Tage des Begräbnisses die von auswärts gekommenen Bahngäste von den Bahnstationen abholten und zurückführten.“
Sommer 1914
Pfarrer Zimmermann wird zum Pfarrer von Ragendorf gewählt
Pfarrer Christian Hildebrand (1914-1923)
4. Oktober 1914
Pfarrerwahl, Pfarrer Hildebrand wird mit 47 Stimmen gegen 42 Stimmen (für Pfarrer Schrödl) gewählt.
15. November 1914
Beschluss des Konvents, die verbleibenden Schulden „womöglich selbst abzuzahlen, da doch in dieser schweren Kriegszeit die verschiedenen Hilfs-Vereine genug zu tun haben werden, die verwüsteten und verstörten Gemeinden zu unterstützen.“
21. November 1914
Zeichnung Kriegsanleihe mit 1.350 Kronen
28. November 1914
Bestellung eines neuen Glockenstuhls bei der Firma Seltenhofer in Ödenburg, der den alten, schadhaft gewordenen ersetzen soll
6. Dezember 1914
Amtseinführung von Pfarrer Hildebrand mit anschließendem Festessen im Gasthaus August Fanzler
April 1915
Zeichnung Kriegsanleihe mit 1.200 Kronen
4. September 1915
Die Gemeinde überlässt die kleinste Glocke dem Kriegsministerium als Kanonenmetall
1. Jänner 1916
Ein Kassenüberschuss in der Höhe von 1000 Kronen wird zur Schuldenzahlung verwendet.
„Vorsitzender eröffnet den Convent mit Gebet u. dem Hinweis auf die Trübsal des vergangenen Jahres, aber auch auf die Wohlfahrt Gottes, der uns nicht dem Vernichtungswillen der Feinde preisgegeben hat. Wir müssen daher auch mit herzlicher Dankbarkeit Gott ehren (…) Unsere Felder sind (…) erhalten vor dem Feinde, so könnte wohl jeder freiwillig, ohne Zwang, nach jedem Joch etwa eine Krone zum Dankopfer bringen.“
1. Juni 1916
Dem Kriegsministerium sollen anlässlich der Glockenabnahme auch alte Zinngefäße überlassen werden.
„Im Abendgottesdienst des Himmelfahrtstages (1. Juni) ist den Frauen angekündigt worden, sie möchten die alten Altartücher anschauen. Zuerst raue Gewebe von schwarzer Farbe, wohl die ältesten Altarbekleidungen; dann etliche seidenartige, blumige Gewebe, die ganz zersetzt sind. Es wurde beschlossen, auch diese alle mit den Zinnleuchtern u. Gefäßen mitzuschicken (zu unserer Tuchfabrikation) ans Kriegsministerium.“
11. Juli 1916
Abnahme der großen Glocke für Kriegszwecke
1. Jänner 1917
Pfarrer Hildebrandt macht im Konvent „die Mitteilung, dass der Termin der V. Kriegsanleihe bis 8. Jänner verlängert wurde u. ermuntert die Versammelten, sich an der Zeichnung zu beteiligen.“
31. Oktober 1917
400 Jahre Reformation
In Deutsch Jahrndorf am 28. Oktober Festpredigt, Nachmittag Schilderung von Luthers Leben. Am 31. Oktober Abendmahlsgottesdienst, Nachmittag Verlesung einer Predigt Luthers.
18. Juli 1919
Abdankung von Oberlehrer Pahr als Kantor
Dezember 1919
Anstellung von Emma Lenhardt als Aushilfslehrerin
1920
Zahl der Gemeindemitglieder: 433 in Deutsch Jahrndorf
22. Februar 1920
Allgemeiner Kirchenkonvent
Verlesung der Kirchenrechnung für 1919
Verpachtung der Schulfelder
Pfarrer Hildebrand klagt im Konvent „über den ungenügenden Schulunterricht (Schreiben, Lesen, Rechnen, sonst kein Gegenstand; auch Religion ganz ungenügend)“
August 1920
Anstellung von Karl Schwantzer zum Aushilfslehrer
August 1920
Reise von Pfarrer Hildebandt zum Unterrichtsminister nach Budapest wegen der Lehrerangelegenheit; im Herbst geht Lehrer Johann Pahr in Pension
11. Dezember 1921
Wahl von Ludwig Trattner zum Lehrer und Kantor
Sonntag Jubilate 1922
Abtrennung der Tochtergemeinde Karlburg
7. Jänner 1923
Amtsniederlegung von Pfarrer Hildebrand; er verlässt Österreich und geht nach Ostpreußen.
Senior Seybold wird Administrator
Pfarrer Friedrich Geistlinger (1923-1926)
18. März 1923
Wahl des ersten Presbyteriums nach der österreichischen Kirchenverfassung
Kurator: Johann Metzl (1873-1938, UH 17)
Stellvertreter: Andreas Falb (1857-1937, UH 10-12)
Presbyter: Georg Dingelmaier, UH 27, Johann Schmickl, OH 8, Johann Graf, OH 18, Johann Fanzler, UH 5
Für die freie Pfarrstelle haben sich fünf Bewerber gemeldet. Die horrenden Übersiedlungskosten, die bei verheirateten Pfarrern zu erwarten sind, bewegen die Gemeinde, nur den einzigen unverheirateten Bewerber, Friedrich Geistlinger, zur Probepredigt einzuladen.
29. April 1923
Friedrich Geistlinger wird einstimmig zum Pfarrer gewählt.
2. September 1923
Der Antrag des Ortspfarrers, „dass sich die Kirchengemeinde die burgenländische Landesfahne besorgen möge“, wird abgelehnt, „dies würde der Gemeinde überflüssige Ausgaben machen“; die alte ungarische Fahne solle umgeändert werden.
2. Dezember 1923
Statt der spärlich besuchten täglichen Morgenandachten im Advent werden ab nun Abendbetrachtungen mit Schriftlesung gehalten.
23. März 1924
Der Preis für einen Kirchensitz wird von 2 Kronen auf 30.000 Kronen angehoben.
12. Jänner 1924
Gründung der „Liedertafel Evangelischer Kirchenchor“ durch Lehrer Ludwig Trattner
24. August 1924
Die Anschaffung neuer Glocken wird beschlossen; die Kosten werden jedem Gemeindeglied nach seinem Grundbesitz auferlegt. Bei der Firma Pfundner in Wien werden eine Glocke mit 140 kg (Aufschrift „Sei getreu bis in den Tod“) und eine mit 525 kg (Aufschrift „Ein feste Burg ist unser Gott“) um 35 Millionen Kronen bestellt. Glockenweihe am 26. Oktober 1924; die Glocken zeichnen sich durch einen reinen, warmen, weitklingenden Ton und einen schönen Nachton aus.
6. Mai 1925
Pfarrer Geistlinger beschwert sich, dass während des Gottesdienstes der Kleinrichter in der Nähe des Gotteshauses trommelt und somit die Andacht stört. Das Presbyterium beschließt, diesem Übel ein Ende zu bereiten und bei der Gemeindevorstehung dahin zu wirken, dass das Vermelden nur in einer Zeit geschehen könne, wo kein Gottesdienst stattfindet.
1925
Zahl der Gemeindemitglieder: 451 in Deutsch Jahrndorf, 6 am Karlhof, 11 in Pama, 2 in Kittsee
3. Dezember 1925
Informationsbesuch des Superintendenten Theophil Beyer
1926
Neuwahl des Presbyteriums
Kurator: Georg Dingelmaier (1860-1937, UH 27)
Stellvertreter: Johann Schmickl (1867-1944, OH 8)
Presbyter: Johann Graf, OH 18, Johann Fanzler, UH 5, Andreas Stelzer, UH 39, Paul Rosenberger, OH 14
2. Mai 1926
Amtsniederlegung von Pfarrer Geistlinger, der zum Pfarrer von Gols gewählt wurde
Pfarrer Julius Augustin (1926-1968)
17. Oktober 1926
Pfarrerwahl
Auf Julius Augustin, Vikar in Agendorf entfallen 47 Stimmen, auf Friedrich Reinisch, Pfarrer in Holzschlag, 3 Stimmen
3. Oktober 1928
Wahl von Johann Meixner zum Mesner
2. März 1929
Jedes Ehepaar zahlt künftig S 7,- Kannengeld, Schuldgeld: S 6,- (pro Haus) bzw. S 3,- (Nicht-Hausbesitzer)
3. März 1929
Hinter der Schule soll ein Spielplatz für die Schulkinder errichtet werden
20. Oktober 1929
Das Presbyteriums bewilligt den Ankauf von 5 elektrischen Lampen (2 für das Pfarrhaus, 2 für die Lehrerwohnung, 1 für die Schulklasse)
1930
Anfertigung von Vorhängen in der Kirche; Sattlermeister Matthias Stampfl fertigt sie unentgeltlich an und montiert sie auf. Kosten: S 83,65; eine Haussammlung bringt S 67,90.
5. Oktober 1930
Beratung über die finanzielle Lage der Gemeinden (S 1.600,- Schulden). Pfarrer Augustin schlägt eine außerordentliche Besteuerung der Gemeindemitglieder in Höhe von ¼ der Gemeindeumlagen vor. Wird als zu hoch abgelehnt, da „In Anbetracht der jetzigen schweren Zeit, wo ein jeder Bauer nun um seine Existenz zu kämpfen hat“. Man einigt sich auf Zahlung in zwei Raten 1930 und 1931.
15. März 1931
Kurator Georg Dingelmaier legt aus Altersgründen sein Amt nieder.
22. März 1931
Kuratorwahl, Johann Graf (1874-1956, OH 18) wird zum neuen Kurator gewählt; für den auch aus dem Presbyterium ausscheidenden Georg Dingelmaier wird Matthias Rosenberger, OH 21 ins Presbyterium gewählt.
August 1931
Tod des Mesners Johann Meixner; Wahl von Johann Meixner d.J. zum Mesner
16. August 1931
„Bringt der Vorsitzende eine Bittschrift des Schülerheims Linz a/D. zur Verlesung, da aber unsere Kirchengemeinde unter der Wirtschaftsnot in äußerst schwierige Lage geraten ist, kann nur mit Worten, nicht aber mit der Tat eine Unterstützung gewährt werden.“
28. August 1932
Kirchengemeindeversammlung
Zur Durchführung einer großangelegten Kirchenrenovierung (in Anbetracht des 100-Jahr-Jubiläums der Kirchenweihe 1938) wird eine Gemeindeumlage (S 1,- pro Joch) beschlossen
20. August 1933
Aufgrund der hohen Schülerzahl (78) werden die Kinder im Schuljahr 1933/34 geteilt unterrichtet; die oberen Klassen am Vormittag, die unteren am Nachmittag
1934
Zahl der Gemeindemitglieder: 440 in Deutsch Jahrndorf
4. März 1934
Die Gemeinde wird aufgrund der hohen Schülerzahl aufgefordert, einen Probelehrer anzustellen. Wegen der schwierigen finanziellen Lage wird der Beschluss verschoben.
27. Mai 1934
„Gibt der Vorsitzende bekannt, dass am nächsten Sonntag (3. VI. 1934) der Kirchenchor das 10jährige Jubiläum begeht, wozu er ihm schon jetzt beglückwünscht und ersucht, dass das Presbyterium sich an der Feier vollzählig beteilige.“
12. August 1934
Beschluss, mit Beginn des Schuljahres 1934/35 einen Probelehrer anzustellen (S 50,-/Monat Gehalt).
25. November 1934
Witwe Michael Dax aus Nickelsdorf hat das elektrische Licht in die Kirche einleiten lassen und 6 Lampen und 6 Scheinwerfer gespendet.
Chorleiter Trattner möchte auf der linken Seite des Chores die Kirchenbänke herausnehmen lassen.
Beschluss: Es möge noch abgewartet werden.
10. März 1935
Gründung des Jungmänner- und Jungmädchenvereins
14. April 1935
Nach dem Rücktritt von Kurator Graf und dem Ausscheiden von Andreas Stelzer und Paul Rosenberger setzt sich das Presbyterium nach der Wahl von Matthias Rosenberger (1883-1952, OH 21) zum Kurator folgendermaßen zusammen:
Kurator: Matthias Rosenberger
Stellvertreter: Johann Schmickl
Presbyter: Johann Fanzler, UH 5, Eugen Pahr, OH 7, Paul Macher, Nickelsd. Straße 2, Georg Dingelmaier, UH 27
28. April 1935
Lehrer Trattner beschwert sich, dass er am Chor der Kirche für die Sänger keinen Platz habe, er ersucht die auf der rechten Seite befindlichen Bänke, die 2 vorderen ausgenommen, entfernen zu lassen. Geschehe das nicht, könne er zu Pfingsten nicht mehr singen. Die Kirchengemeindeversammlung solle entscheiden (Beschluss vom 26. Mai: Die Bänke sollen bleiben).
18. August 1935
In der Kirche soll jeden Sonntag zugunsten der Kirchenrenovierung eine Sammelbüchse aufgestellt werden.
15. März 1936
Kirchenrechnung 1935
Der Evangelische Kirchenchor hat ein Kirchenfenster um S 324,67 angeschafft, der Männer- und Mädchenverein hat mit Teeabenden S 535,72 zusammengebracht.
Juli 1936
Beschluss, den Kirchturm zu renovieren
31. Oktober 1936
Festversammlung anlässlich des Abschlusses der Turmrenovierungsarbeiten
Gesamtkosten der Renovierung: S 9.926,60. Insgesamt wurden von den Gemeindemitgliedern dafür 400 kg Weizen, 4.247 kg Korn, 756 kg Gerste und 2.935 kg Mais geleistet, damit konnten alle Kosten gedeckt werden.
25. Dezember 1937
Wahl einer Kirchenrenovierungskommission; neben dem Presbyterium Andreas Stelzer, Johann Hauptmann, Georg Pammer und Paul Edlinger.
12. Juni 1938
Anschaffung einer Hakenkreuzfahne für die Kirche
12. Juni 1938
Kirchenrechnung 1937
Die Kirchenrenovierungskommission teilt mit, dass Fenster aus weißem Ornamentglas mit goldenem Kreuz in der Mitte angeschafft werden.
31. August 1938
Festsitzung anlässlich des 100-jährigen Kirchweihjubiläums
23. Februar 1939
Klage über den schlechten Besuch der Gottesdienste
26. März 1939
Kirchenrechnung 1938
Amtsniederlegung von Kurator-Stellvertreter Johann Schmickl aufgrund seines hohen Alters; er und Johann Fanzler scheiden aus dem Presbyterium aus.
Am 30. April werden Johann Rosenberger (1885-1966. UH 28) zum Kurator-Stellvertreter und Gustav Siebenstich, Nickelsdorfer Straße 7, ins Presbyterium gewählt.
4. Juni 1939
Deutsch Jahrndorf wird Mitglied der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich.
Bezug für Kantor Trattner: RM 500 jährlich und freie Wohnung
11. Juni 1939
Kantor Trattner legt seine Stelle mit Ende des Jahres nieder. Matthias Dingelmaier soll an seiner Stelle die Orgel spielen.
28. Oktober 1939
Einschränkung des Läutens der Kirchenglocken: Von 6 Uhr Abend bis 8 Uhr Früh darf nicht geläutet werden, sonst nur drei Minuten.
Da die Kirche nicht verdunkelt werden kann, sollen die Adventgottesdienste dreimal in der Woche um 8 Uhr früh abgehalten werden.
1. Jänner 1940
Mesnerwahl; 14 Stimmen entfallen auf Johann Hauptmann, 8 Stimmen auf Paul Novak
Weil „der Ortspfarrer jeden Augenblick zum Militärdienst eingezogen werden kann“, wird das Presbyterium um zwei Ersatzmitglieder vergrößert und setzt sich nun folgendermaßen zusammen:
Kurator: Matthias Rosenberger, OH 21
Stellvertreter: Johann Rosenberger, UH 28
Mitglieder: Georg Dingelmaier, UH 27, Paul Macher, Nickelsd. Str. 2, Eugen Pahr, OH 7 (scheidet 1941 aus), Gustav Siebenstich, Nickelsdorfer Straße 7
Ersatzmitglieder: Matthias Dingelmaier, UH 8, Georg Pamer, OH 6
8. Dezember 1940
In der Winterzeit sollen die Hauptgottesdienste ohne Liturgie abgehalten werden
30. Dezember 1941
Abnahme von zwei Glocken (die 1838 gespendete und die 1924 angeschaffte große Glocke), Einschmelzung zu Rüstungszwecken; im Turm bleibt nur die kleinere 1924 angeschaffte Glocke.
Administrator Friedrich Geistlinger, 1942-1946
15. Februar 1942
Senior Friedrich Geistlinger aus Gols wird Vertreter für den zur Wehrmacht eingezogenen Pfarrer Augustin. Er soll jeden 2. oder 3. Sonntag Gottesdienst halten; die Konfirmation fällt 1942 aus.
12. September 1942
Die Kirchenbeitragsstelle klagt über die laue Zahlungsweise der Gemeindemitglieder
27. Juni 1943
Die Kirchenbücher werden zur Fotokopierung nach Breslau geschickt.
23. April 1944
Jahresschlussrechnung 1943/1944
Einnahmen RM 6.077,63
Ausgaben RM 5.850,62
Administrator gedenkt des blutigen Krieges und seiner Einwirkungen auf das kirchliche Leben, der Gefallenen, der Opfer, der Eingezogenen und ersucht, dass Schritte eingeleitet werden, den eingerückten Ortspfarrer von der Wehrdienstleistung unter Umständen entheben zu lassen.
Anfang 1946
Rückkehr von Pfarrer Augustin aus der Kriegsgefangenschaft
26. März 1946
Wiederaufnahme der Presbyteriumssitzungen
9. Oktober 1946
Wahl eines neuen Presbyteriums
Kurator: Matthias Rosenberger, OH 21
Stellvertreter: Johann Rosenberger, UH 28
Mitglieder: Georg Dingelmaier, Paul Macher, Gustav Siebenstich, Paul Hautzinger, UH 20
26. November 1946
Wiedereinführung der allabendlichen Adventgottesdienste (außer Samstag)
14. Dezember 1946
Bischof Gerhard May besucht die Gemeinde
15. Oktober 1948
Der Ortspfarrer legt die private Bitte vor, ob es nicht möglich wäre, in Anbetracht der Tatsache, dass Deutsch Jahrndorf von der Bahn so weit abseits gelegen ist, dass die Gemeindeglieder – wie es früher Sitte war – von Haus zu Haus Fuhren leisten. Benötigt werden monatlich 2 Fuhren, im Jahr höchstens 30 Fuhren. Die Presbyter beschließen, dass zuerst sie fahren.
1948/49
Errichtung der Predigtstation Kittsee
30. Oktober 1949
Einführung des österreichischen Gesangbuches. Bisher wurde noch das Pressburger Gesangbuch verwendet.
1951
Zahl der Gemeindemitglieder: 445 in Deutsch Jahrndorf
10. April 1951
Der Kirchenchor deponiert den Betrag von 3.500 Schilling als Spende für neue Glocken, vier Mitglieder des Chores sollen zu den Beratungen mit der Glockengießerfirma herangezogen werden
26. Dezember 1951
Wahl der ersten Gemeindevertretung; bis dahin wurden die wichtigen Angelegenheiten von der Gemeindeversammlung (Versammlung aller stimmberechtigten Gemeindemitglieder) erledigt.
20. Jänner 1952
Wahl des Presbyteriums
Kurator: Georg Dingelmaier (1893-1965), UH 27
Stellvertreter: Andreas Schmickl (1896-1964), OH 26
Mitglieder: Andreas Unger, UH 7, Paul Hautzinger, UH 20, Johann Ebner, UH 41, Michael Meidlinger, Nickelsdorfer Straße 26
1953
Bei der Firma Pfundner in Wien werden um 30.000 Schilling zwei neue Glocken aus Bronze angeschafft (530 kg und 230 kg; Inschriften „Höre des Herren Wort“ und „Ein feste Burg ist unser Gott“). Glockenweihe am Pfingstmontag 1953.
11. November 1955
Der Auftritt der Hamburger Epiphanias-Kantorei in der Deutsch Jahrndorfer Kirche hat Nachwirkungen:
Um verschiedenen Redereien ein Ende zu bereiten, teilt Ortspfarrer mit, dass Superintendent Traar wegen des Besuches anfragte, auch in den umliegenden Dörfern. Alle Gemeinden haben abgeschrieben. Auch wir hätten es getan, weil wir nicht wussten, wie es mit dem Chor steht. Es war ein Besuch, der der ganzen Gemeinde galt, es ist daher unnötig, wenn sich gewisse Kreise des Kirchenchores zurückgesetzt fühlen.
26. Dezember 1957
Gemeindevertretungswahl
6. Jänner 1958
Wahl des Presbyteriums. Keine Veränderungen im Vergleich zu 1952. Ende Jänner 1958 wird anstelle des verstorbenen Michael Meidlinger Franz Schopf, UH 10 in das Presbyterium gewählt.
18. Mai 1958
Ortspfarrer sucht um Erholungsurlaub ab 7. Juli auf vier Wochen an. Für die Abhaltung der Gottesdienste wird er Sorge tragen.
24. April 1960
Bekenntnistag der Evangelischen Jugend in Deutsch Jahrndorf
11. September 1960
Anschaffung eines elektrischen Glockengeläutes
1961
Zahl der Gemeindemitglieder: 407 in Deutsch Jahrndorf
1963
Gemeindevertretungswahl, im Dezember Wahl des Presbyteriums:
Kurator: Johann Ebner (1907-1975), UH 41
Stellvertreter: Andreas Stelzer (1910-1976), UH 39
Presbyter: Andreas Unger, UH 7, Franz Schopf, UH 10, Johann Zechmeister, OH 19, Paul Metzl, UH 4
15. Oktober 1964
Visitation durch Superintendent Hans Gamauf
27. Februar 1966
„Der Ortspfarrer klagt, dass er auf einsamen Posten steht und die Kirchenbeitragskommission ihn bei der Vorschreibung nicht unterstützt. Darüber sei er sehr betrübt.“
4. September 1966
Ludwig Trattner legt sein Amt als Kantor nieder; Nachfolger wird Franz Hütter (seit 1970 auch Chorleiter)
8. September 1966
Zwecks Errichtung eines Lagerhauses wird der Firma Prohaska ein Teil des der Pfarre gehörenden Grundstücks in der Nickelsdorfer Straße verpachtet.
17. Jänner 1967
Die leerstehende Kantorwohnung wird teils an die Firma Prohaska, teils an die örtliche Raiffeisenkasse vermietet.
31. Juli 1968
Pfarrer Julius Augustin tritt in den Ruhestand; im August übernimmt er noch die Betreuung der Gemeinde.
Administrator Mag. Kilian Sindler (1968-1986)
2. September 1968
Obwohl der Bischof ersucht, die Pfarre Deutsch Jahrndorf nicht auszuschreiben, beharrt die Pfarrgemeinde darauf. In der Folge wird aber eine Ausschreibungssperre verhängt, die erst 1985 aufgehoben wird.
14. Dezember 1969
Gemeindevertretungswahl
Das neue Presbyterium setzt sich folgendermaßen zusammen:
Kurator: Johann Ebner, UH 41
Stellvertreter: Paul Metzl (1903-1985), UH 4
Presbyter: Andreas Stelzer, UH 39, Johann Zechmeister, OH 19 (verstorben 1971, nicht nachbesetzt), Matthias Fanzler, UH 15, Georg Dingelmaier, UH 27
14. Juni 1970
Vermietung des Pfarrerhauses an den Jagdpächter Dr. Sandner
1971
Zahl der Gemeindemitglieder: 339 in Deutsch Jahrndorf
31. Oktober 1972
Besuch von Superintendent Hans Gamauf
14. Dezember 1975
Gemeindevertretungswahl
Am 4. Jänner 1976 Wahl des Presbyteriums:
Kurator: Matthias Fanzler, UH 15
Stellvertreterin: Susanne Tschida, Nickelsdorfer Straße 19
Mitglieder: Georg Dingelmaier, UH 27, Matthias Zechmeister, UH 57, Paul Reif, OH 22, Matthias Rosenberger, OH 21
15. Juni 1976
Das Pfarrhaus wird auf weitere sechs Jahre vermietet; der Vertrag wird aber seitens der Jagdpächter mit Ende 1977 gekündigt.
6. April 1980
Zu den Gottesdiensten soll nur mehr zweimal geläutet werden („Ersteläuten“, „Zusammenläuten“) statt wie bisher dreimal.
22. Jänner 1979
Im Hinblick auf das bevorstehende 150-Jahr-Jubiläum der Kirche 1988 soll eine umfassende Renovierung stattfinden
1981
Zahl der Gemeindemitglieder: 285 in Deutsch Jahrndorf
5. September 1981
Der in Güssing verstorbene langjährige Pfarrer Julius Augustin wird in Deutsch Jahrndorf unter großer Anteilnahme der Bevölkerung begraben.
Ende 1981
Gemeindevertretungswahl, das Presbyterium wird unverändert wiedergewählt. Nach dem Tod von Matthias Rosenberger wird 1983 Eugen Pahr, OH 7 ins Presbyterium gewählt.
28. Jänner 1983
Mit der Kirchenrenovierung wird Baumeister Wendelin beauftragt; der Kostenvoranschlag für die Sanierung der Außenfassade beträgt 900.000 Schilling.
17. August 1983
Beschluss, auch das Pfarrhaus außen zu renovieren; geschätzte Kosten: 200.000 Schilling. Es soll eine Haussammlung durchgeführt werden.
25. Jänner 1984
Erstmals wird wieder eine Möglichkeit gesehen, die unbesetzte Pfarrstelle Deutsch Jahrndorf zu besetzen. Seitens des Oberkirchenrates wird in Aussicht gestellt, die seit fast 20 Jahren bestehende Sperre der Ausschreibung aufzuheben.
Seitens der Pfarrgemeinde ist man erfreut, konstatiert aber, dass eine Besetzung derzeit nicht möglich ist, da das Pfarrhaus generalsaniert gehört.
27. November 1984
Nach Abschluss der Außenrenovierung der Kirche wird die Innenrenovierung in Angriff genommen.
1985
Im Laufe des Jahres werden das Pfarrhaus instandgesetzt und eine elektrische Heizanlage installiert.
23. Jänner 1986
Auch die Orgel soll aus Anlass der 150-Jahr-Feier renoviert werden.
Pfarrer Dr. Gerhard Harkam (1986-1992)
29. April 1986
Superintendent Reingrabner teilt mit, dass Vikar Gerhard Harkam aus Pörtschach an der Pfarrstelle interessiert sei; im Mai wird die Pfarre ausgeschrieben. Pfarrer Harkam ist zunächst als Vikar tätig, wird am 27. September 1988 zum Administrator und 1990 einstimmig zum Pfarrer gewählt.
22. November 1987
Gemeindevertretungswahl.
Am 9. Dezember Wahl des Presbyteriums:
Kurator: Matthias Fanzler, UH 15
Stellvertreterin: Susanne Tschida, Nickelsdorfer Straße 19
Mitglieder: Georg Dingelmaier, UH 27, Walter Zechmeister, UH 57, Walter Rosenberger, OH 14, Ernst Fanzler, Nickelsdorfer Straße 1, Erich Fuhrmann, Pama
August 1988
Feier des 150. Kirchweihjubiläums
Mai 1989
Gemeindeausflug des Kirchenchores zu den Lutherstätten in der DDR
1. Oktober 1989
Beschluss, eine Lautsprecheranlage in der Kirche zu installieren
1. April 1990
Gemeindeausflug nach Pressburg, Karlburg, Ragendorf und Straßsommerein unter der Leitung von Superintendent Reingrabner
7. Oktober 1990
Amtseinführung von Pfarrer Harkam, Gemeindefest
1991
Zahl der Gemeindemitglieder: 260 in Deutsch Jahrndorf
August 1991
Gemeindeausflug in die Steiermark
23. April 1992
Für die Kirchendachrenovierung der ehemaligen Tochtergemeinde Karlburg wird die Pfingstkollekte gewidmet
Pfarrerin Mag. Silvia Nittnaus (1992-1997)
Herbst 1992
Vikarin Mag. Silvia Nittnaus übernimmt zunächst als Pfarramtskandidatin, dann als Administratorin die Evangelische Pfarre Deutsch Jahrndorf
28. November 1993
Gemeindevertretungswahl
Wahl des Presbyteriums am 10. Jänner 1994:
Kurator: Erich Fuhrmann, Pama
Stellvertreter: Walter Zechmeister, UH 57
Mitglieder: Hans Dingelmaier, UH 27, Christine Perschy, Nickelsdorfer Straße 26, Alfred Pahr, OH 7, Hans-Jürgen Pflamitzer, UH 15, Erich Zechmeister, Feldgasse 16
13. Februar 1995
Beschluss, die Pfarrstelle auszuschreiben; es kommt aber zur keiner Veröffentlichung der Ausschreibung
1995
Einführung des neuen Gesangbuches
25. Dezember 1995
Errichtung und Ausschreibung einer Teilpfarrstelle Deutsch Jahrndorf/Gols
3. Dezember 1997
Beschluss, die Alte Schule zu sanieren.
Im Laufe der Jahre 1996 und 1997 wird zunächst versucht, die Teilpfarrstelle Deutsch Jahrndorf/Gols zu besetzen, dann einigt man sich mit der Pfarrgemeinde Nickelsdorf auf eine gemeinsame Pfarrstelle der beiden weiterhin selbständig bleibenden Gemeinden
Pfarrer Mag. Sönke Frost (seit 1998)
27. April 1998
Das Presbyterium beschließt, eine gemeinsame Pfarrstelle mit Nickelsdorf zu errichten
30. September 1998
Die Gemeindevertretung wählt einstimmig Mag. Sönke Frost zum Pfarrer
27. Juni 1999
Eröffnung der neu renovierten Alten Schule (Gemeindesaal) mit einem Festgottesdienst
31. Oktober 1999
Gemeindevertretungswahl
Wahl des Presbyteriums am 10. Dezember 1999
Kurator: Erich Fuhrmann, Pama
Stellvertreter: Walter Zechmeister, UH 57
Mitglieder: Hans Dingelmaier, UH 27, Christine Perschy, Nickelsdorfer Straße 26, Alfred Pahr, OH 7, Roman Kriszt, OH 5, Elisabeth Werdenich, UH 2
31. Dezember 2001
Zahl der Gemeindemitglieder: 334 in Deutsch Jahrndorf, Pama, Kittsee und Edelstal
3. Oktober 2005
Beschluss der Kirchenrenovierung (Außenfassade)
31. Oktober 2005
Gemeindevertretungswahl
Wahl des Presbyteriums am 14. November 2005
Kuratorin: Christine Perschy, Nickelsdorfer Straße 26
Stellvertreter: Alfred Pahr, OH 7
Mitglieder: Hans Dingelmaier, UH 27, Roman Kriszt, OH 5, Hans-Jürgen Pflamitzer, UH 15, Helga Zechmeister, UH 52b, Karl Minarik, Pama
12. November 2006
Visitation durch Superintendent Manfred Koch
30. April 2007
Franz Hütter legt sein Amt als Kantor nieder; Nachfolgerin wird Christl Bergmeyer-Frost
26. März 2008
Beschluss, die Orgel durch die Firma Karner renovieren zu lassen
27. Mai 2011
Die Gemeinde nimmt erstmals an der Langen Nacht der Kirchen teil
31. Dezember 2010
Zahl der Gemeindemitglieder: 327 in Deutsch Jahrndorf, Pama, Kittsee und Edelstal
31. Oktober 2011
Gemeindevertretungswahlen und Wiederwahl von Pfarrer Frost für weitere 12 Jahre
Wahl des Presbyteriums am 25. November 2011:
Anstelle des ausgeschiedenen Karl Minarik wird Karl Fuhrmann, Pama gewählt; ansonsten keine Veränderungen
Quelle: Mag. Roman Kriszt, Deutsch Jahrndorf