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Am Montag, dem 13.03.2023, kam Marek Janiga, ein humanitärer Mitarbeiter, der als Freiwilliger für das römisch-katholische Hilfswerk im Osten der Ukraine arbeitet, in unsere evangelische Pfarrgemeinde Nickelsdorf. Ich kenne Marek seit seiner Kindheit. Sein älterer Bruder Michal ist derzeit Kurator der evangelischen Pfarrgemeinde in Velièna. Als ich ein Teenager war, hat Michal mich als Jugendleiter im Glauben an Jesus Christus geprägt. Nach Beginn des Krieges verließ Marek sein Studium in den USA, um als Freiwilliger den Menschen in der Ukraine zu helfen. Er studiert derzeit Jus an der Comenius Universität in Bratislava.

Zu Beginn hielt er einen Vortrag über die aktuelle Situation der Menschen in den am stärksten vom Krieg betroffenen Gebieten, Donezk und die Region Kharkiv. In dieser Woche reist er noch mit Hilfsgütern nach Cherson. Er sprach über die drei Säulen der Hilfe innerhalb seiner Organisation. Die erste Säule ist die zielgerichtete Hilfe in Form der Verteilung von Nahrungsmitteln an die Menschen, die sie am dringendsten benötigen. Ursprünglich sammelten sie in der Slowakei Lebensmittel und brachten sie mit Lastwagen in die betroffenen Gebiete. Die Kosten für die Lebensmittel und den Transport stellten jedoch eine große Herausforderung dar. Jetzt sammeln sie Geldbeträge und kaufen damit Lebensmittel in der Ukraine, wo sie billiger sind, und unterstützen so gleichzeitig die ansässige Wirtschaft. Sie versuchen, auf die wichtigsten Bedürfnisse der Menschen vor Ort einzugehen. Derzeit konzentrieren sie sich auf Stromaggregate und Kerzen für die betroffenen Gebiete. Die Aggregate werden vor allem für Krankenhäuser und Hotspots benötigt, hauptsächlich Kirchen, in denen die Menschen Batterien aufladen können. Damit die Transporte ausgelastet sind, werden sie auch mit Kerzen, die als Lichtquelle für die Bewohner dringend benötigt werden, beladen.

Die zweite Säule ist der persönliche Kontakt mit den Menschen, die Gespräche, d.h. die Seelsorge. Marek betet oft mit Menschen, die ihn nach einem Gespräch darum bitten. Die Menschen machen verschiedene Traumata durch, es ist sehr wertvoll für sie, wenn Menschen mit ihnen reden und Interesse an ihnen zeigen. Viele Menschen waren ständigen Bombardierungen ausgesetzt und haben sich monatelang in Kellern versteckt, ohne Kontakt zur Außenwelt. In einem Dorf mit 700 Einwohnern sind nur 30 von ihnen geblieben, meist ältere Frauen. Die humanitären Mitarbeiter halfen diesen Frauen, indem sie z. B. Holz für den Winter sägten und spalteten.

Die dritte wichtige Säule seines Dienstes ist die Organisation von Diskussionen in Schulen, Märschen und Aufklärungsarbeit in der Slowakei über die Lage in der Ukraine, um die Wahrheit über die Situation in der Ukraine zu vermitteln. In seinen Vorträgen erzählte er uns von verschiedenen Geschichten, die er erlebt hat.

Ich bin sehr dankbar dafür, dass die Besucherinnen und Besucher der Aktion in unserer Pfarrgemeinde eine ziemlich große Anzahl von Kerzen mitgebracht haben. Wir sortierten die zu schmelzenden Kerzen aus, um neue Kerzen daraus zu gießen. Zum Abschluss sprachen wir ein Gebet für Marek und seinen Dienst in der Ukraine.

Marek war sehr dankbar, dass wir so viele Kerzen in Nickelsdorf und Deutsch Jahrndorf sammeln konnten. Wir haben beschlossen, die Sammlung fortzusetzen.

Wenn Sie ältere Kerzen haben, die noch verwendet werden können, bringen Sie diese bitte nach dem Sonntagsgottesdienst in das Pfarrgemeindezentrum Nickelsdorf oder zu mir ins Pfarrhaus nach Deutsch Jahrndorf.

Jesus sagt: „Ihr seid das Licht der Welt.“ Das bedeutet, dass die Liebe und Güte, die wir von Jesus empfangen haben, die in uns ist, durch uns in diese Welt ausgegossen werden soll. Ich glaube, dass wir auf diese Weise auch die Liebe für Menschen in Not ausdrücken können. So können wir Licht bringen, wo Dunkelheit herrscht und Hoffnung, wo Hoffnungslosigkeit regiert.

Bitte beten Sie weiter für den Frieden, damit in der Ukraine in Zukunft keine Kerzen mehr benötigt werden. Ich danke Ihnen allen für Ihre Hilfe.

Ihr Gemeindepädagoge Mag. Marek Žaškovský

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