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Termine Gottesdienste

Liebe Gemeinde,

ich grüße euch herzlich und wünsche Euch Gottes Segen und Beistand!

Wie schnell können sich die Dinge ändern. Noch vor zwei Wochen dachte ich, dass es vor allem wichtig sei, unnötige Panik zu vermeiden. Daher habe ich nach den Gottesdiensten noch allen die Hand gegeben und darauf hingewiesen, dass ich aber Verständnis habe, für alle die das nicht tun möchten und das für schwache und erkrankte Gemeindeglieder vielleicht auch besser sei.

Inzwischen schätze ich das Händegeben für ähnlich unklug ein, wie wenn man jetzt eine Kreuzfahrt buchen würde. Als mir gestern ein freundlicher älterer Herr begegnete und mir freudig die Hand endgegenstreckte, hob ich meine beiden Hände und er sagte lachend: "Ach stimmt, ja Herr Pfarrer, wir sollen uns ja nicht mehr die Hände geben!"

Was wichtig ist: Wenn wir bemerken, dass wir etwas falsch eingeschätzt haben, dann sollten wir nicht zögern, das zuzugeben und all unsere Verstandeskraft, die uns Gott geschenkt hat, einzusetzen, um die Sachen in Zukunft besser anzugehen.

Nach allem, was wir jetzt wissen und aus Italien erfahren, sind unsere Älteren und Geschwächten besonders gefährdet. Sie brauchen jetzt unsere Hilfe und unsere Rücksichtnahme.

Gott ruft uns in der Bibel immer wieder dazu auf, diese Rücksicht auf die Alten und Schwachen zu nehmen. Vor allem natürlich auf unsere eigenen Eltern.

Die meisten von uns kennen das 4. Gebot, wo wir aufgerufen werden: "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat, auf dass du lange lebst und dir's wohlergehe!"

Und im Buch der Sprüche heißt es im 17. Kapitel: "Der Alten Krone sind Kindeskinder, und der Kinder Ehre sind ihre Väter."

Um unsere Eltern und Großeltern zu schützen, sollten wir jetzt alles tun, damit sie nicht gefährdet werden. Mein 92-jähriger Vater hat mir auf die Frage, ob es seiner Ansicht nach richtig sei, den Gottesdienst ausfallen zu lassen geantwortet: "Ja, das fände ich gut. Denn wenn Kirche ist und die Glocken läuten, dann würde ich wohl doch hingehen. Wenn auch mit einem etwas mulmigen Gefühl." Deshalb ist unsere Kirche ab sofort geschlossen.

Aber die Kirchenglocken läuten weiter jeden Tag um 11:00 Uhr. Das ist ein Ruf zum Gebet. Und ein Gebet kann viel bewirken. Deshalb, auch wenn wir heute nicht wissen, was morgen sein wird, lasst uns öfter innehalten, wenn wir die Glocken hören und ein Gebet zum Himmel schicken, dass Gott unser Dorf so weit als möglich verschonen möge vor Leid und Tod durch den Virus.

Und deshalb sollten wir auch alle sozialen Kontakte soweit wie möglich einschränken. Bitte gehen sie momentan zu keinen Beerdigungen, es könnte unnötiges neues Leid in unser Dorf bringen. Wir werden, soweit es die Angehörigen möchten, für alle Verstorbenen einen Gedenkgottesdienst halten, sobald es eine Entwarnung für uns gibt.

Viele von uns haben sich in den letzten Tagen und Wochen einen größeren Vorrat, vor allem an Lebensmitteln und Drogeriebedarf zugelegt. Ich vermute, dass das nicht wirklich notwendig ist, aber natürlich kann man sich irren. Wichtig fände ich aber vor allem eins: Dass wir aufeinander achten und dann, wenn wir merken, dass unserem Nachbarn etwas fehlt, mit ihm teilen.

Ich wünsche uns allen eine gesegnete Woche!

Der Herr segne und behüte dich. Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig, der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe Dir Frieden.

Auf Wiedersehen und, so Gott will, bis zum nächsten Sonntag!

Ihr Pfarrer Mag. Sönke Frost

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