Zum ersten Teil dieser Vortragsreihe von Prof. Gustav Reingrabner lud die Evangelische Pfarrgemeinde Nickelsdorf am Freitag, dem 12.05.2017, in das Pfarrgemeindezentrum ein. Als profunder Kenner des Themas und als Kirchenhistoriker erörterte der ehemalige Superintendent die Beweggründe, welche vor rund 500 Jahren Martin Luther zu seinem Thesenanschlag und letztendlich zur Reformation führten.
Ein wesentlicher Teil der damaligen Gesellschaft wünschte sich Verbesserungen. Der Frust mit den etablierten Systemen und die oftmalige Machtlosigkeit vorhandene Abläufe und Bräuche zu verändern, war groß. Der Vortragende zeigte auf, dass eine Trennung der Kirche nicht zu Luthers erklärten Zielen gehörte. Die Evangelische Kirche entwickelte sich erst, als sich zeigte, dass Luthers Ideen und Vorschläge nicht nur ignoriert, sondern teilweise bekämpft wurden.
Vieles was heute in der Evangelischen Kirche Usus ist, wie beispielsweise die Wahl eines Pfarrers durch die Gemeinde, war auch Luther selbst suspekt. Obwohl er ein starker und charismatischer Prediger war und sich zur Verbreitung seiner Reden des gerade entwickelten Buchdrucks bediente, konnte er zudem auf die Unterstützung verschiedenster Freunde und Kirchenmänner, teils auch Frauen, zählen. Viele Aspekte spielten letztendlich zusammen, damit aus der Idee eines Mönchs in Wittenberg die jetzige Evangelische Kirche entstehen konnte.
Prof. Gustav Reingrabner spannte bei seinen Ausführungen immer wieder einen Bogen zur heutigen Zeit. Nicht umsonst lautete der Untertitel seines ersten Vortrags "... eine aktuelle Überlegung". So verging die Zeit wie im Fluge und noch sehr gerne hätten die Besucherinnen und Besucher mehr zu diesem interessanten und informativen Themenkomplex gehört.
Dazu gibt es auch Gelegenheit. Teil 2 der Reihe findet am Donnerstag, dem 14.09.2017, in Zurndorf und Teil 3 am Freitag, dem 06.10.2017, in Deutsch Jahrndorf statt.
Die Evangelische Pfarrgemeinde Nickelsdorf bedankt sich sehr herzlich bei Prof. Gustav Reingrabner für seinen Vortrag und bei allen Interessierten für ihren Besuch.