Schwerpunkt der Veranstaltung war die regionale Zusammenarbeit. Da die Pfarrgemeinden Deutsch Jahrndorf und Nickelsdorf als Pfarrverband hierbei über Jahre Erfahrungen sammeln konnten, erging auch an diese eine Einladung für die Teilnahme. Pfarrer Mag. Sönke Frost und Kurator Paul Falb vertraten die beiden Pfarrgemeinden bei dieser Tagung. Beginn war am Freitag, dem 15.01.2016, um 16:00 Uhr, mit einer gemeinsamen Andacht und mit einer solchen endete die Zusammenkunft auch am Folgetag, um 16:30 Uhr.
Ziel war es, Erfahrungen - positiver aber auch negativer Natur - auszutauschen, Ideen und Projekte vorzustellen, Lösungswege anzudenken und neue Anregungen zu gewinnen. Die Leitung der Veranstaltung lag in den Händen von Oberkirchenrätin Gerhild Herrgesell, MA. Ihr zur Seite stand Pfarrer Hans Hermann Pompe von der Evangelischen Kirche Deutschland, wo er das Zentrum „Mission in der Region“ leitet und somit viel Erfahrung in der Thematik mitbringt.
Rund 40 Personen nahmen an der Tagung teil, an der Spitze Bischof Dr. Michael Bünker und die 6 derzeit amtierenden Superintendenten. Vertreter von Pfarrgemeinden aus ganz Österreich waren anwesend, aus dem Burgenland noch Großpetersdorf und Stoob.
Pfarrer Hans Hermann Pompe präsentierte laufende und abgeschlossene Projekte regionaler Zusammenarbeit in Deutschland. Dieser detaillierte Einblick in die Zusammenhänge und Strukturen der Evangelischen Kirche in unserem Nachbarland war sehr interessant und vom Vortragenden sehr kurzweilig gestaltet. Es kamen auch Projekte aus Österreich zur Sprache und es zeigte sich, dass schon alleine aufgrund geographischer Gegebenheiten ganz unterschiedliche Herausforderungen zu bewältigen sind.
Neben den Frontalvorträgen gab es immer wieder Arbeiten in Kleingruppen, wobei die Ergebnisse im Anschluss präsentiert wurden. Das Ziel der Tagung war es nicht, sofort Lösungen für alle Gemeinden und Regionen zu finden, sondern den Prozess einer Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg zu starten bzw. zu forcieren. Es existiert auch kein Auftrag seitens Oberkirchenrat oder Diözese unbedingt Pfarrverbände zu gründen, aber wenn es Sinn macht und sich für die jeweiligen Gemeinden zukünftig Vorteile eröffnen, werden solche Projekte mit Wohlwollen aufgenommen und unterstützt.
Aufgrund der unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Mentalitäten ist es auch nicht möglich ein Vorgehen für alle Pfarrgemeinden in Österreich anzuwenden. Derartiges wäre kontraproduktiv. Um jedoch neue Herausforderungen bewältigen zu können, wäre es von Vorteil sich rechtzeitig Gedanken zu machen und Maßnahmen zu überlegen, um soweit wie möglich steuern zu können und nicht der Getriebene zu sein. Unter diesem Gesichtspunkt war die Tagung der Abteilung „Kirchenentwicklung“ zu sehen und hat somit das Ziel sicher erreicht.
Die Evangelische Kirche Burgenland hat auch im Bereich der regionalen Zusammenarbeit eine Führungsposition inne, war dieses Thema doch auch ein Schwerpunkt in der letzten Superintendentialversammlung. Durch die Eigenständigkeit und Eigenverantwortung der einzelnen Pfarrgemeinden bei der Teilnahme an den entsprechenden Projekten, wird auch die Tradition der Evangelischen Kirche gewahrt.
(Fotos zur Verfügung gestellt: Pfarrer MMag. Tadeusz Prokop, Judenburg